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Kunst trifft auf Handwerk

Maßgefertigte Möbel für eine Kirche anzufertigen, ist auch für eine alteingesessene Tischlerei kein alltäglicher Auftrag. Umso mehr haben wir uns gefreut, als von dem Architekturbüro Probst, Wilke und Partner die Anfrage für die evangelische Kirchengemeinde Kamp-Lintfort an uns herangetragen worden ist. Die sogenannten Prinzipalstücke für die Christus Kirche sind die drei wichtigsten Ausstattungsgegenstände eines liturgischen Gottesdienstraumes: Lesepult, Taufbecken und Abendmahltisch. Möbel von ganz besonderer Bedeutung für uns als Tischler und für die Gemeinde.

Vor der eigentlichen Fertigung war einiges an Vorarbeit notwendig. Die Planungen und Vorstellungen des Architekten über das Werkstück mussten in eine machbare Konstruktion übertragen werden. Wir haben das Projekt mit den Mitteln des klassischen Tischlerhandwerks umgesetzt.

Kunst trifft auf Handwerk

Zur Besserung Vorstellung für den Architekten und für das Team der Fertigung wurde zu Beginn eine Visualisierung erstellt. Diese diente als Grundlage für die Beratungsgespräche zwischen den beteiligten Personen. Nach Freigabe des Architekten war es dann Aufgabe von zwei unserer erfahrensten Altgesellen aus einer besonderen Idee einzigartige Möbel zu produzieren.

Ganz in der klassischen Tradition wurden für das massive Eichenholz von Hand Schablonen für die Fertigung gebaut. Mit Hilfe dieser Schablonen werden die korrekten Winkel auf die Werkstücke übertragen. Das liturgische Lesepult, auch Ambo genannt, stellte dabei eine echte Herausforderung dar. Das Dreibein läuft mittig sternförmig zusammen. Dafür mussten die Schmiegen entsprechend geschnitten werden. Die Ablagefläche und das darunterliegende Buchfach ruhen auf einem, in der Höhe kürzer gearbeitetem Fuß des Dreibeins. Die Ablagefläche selbst ist zur Mittelachse hin abgewinkelt und die Oberseite läuft schräg zur Buchablageseite aus.

Alle Pinzipalstücke wurden in unserer Tischlerei aus Eiche Massivholz gefertigt. Um die nötige Stabilität zu gewährleisten, wurden die Holzstücke mit einer Kronenfuge verleimt. Beim Auftragen der Beize für den gewünschten Farbton muss besonders sorgfältig gearbeitet werden. Die Beize muss durchgehend in Längsrichtung aufgetragen werden damit sich keine Ansätze Bilden und der Farbauftrag ein harmonisches Gesamtbild ergibt. Das Ergebnis erfüllt uns mit Stolz und wir können bestätigen, dass die Betitelung Kunst trifft auf Handwerk hier wirklich zutrifft.